Warum brodelte es in den 1840er Jahren in Baden? Die Vorgeschichte der Badischen Revolution hat auch einen europäischen Aspekt. In der politischen Auseinandersetzung gaben einige Akteure den Ton an, allen voran Friedrich Hecker und Gustav Struve. Die Demokratie, wenn es sein muss, mit Waffengewalt erzwingen: Das war die Idee des "Heckerzugs", der im April scheiterte. Aber das war nicht alles: Im September 1848 und auch noch im Jahr 1849 kam das Thema noch einmal auf die Agenda.
Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit: Nachdem die Franzosen am 24. Februar 1848 in Paris den König Louis Philippe verjagt hatten und die Republik ausgerufen wurde, sprang der Funke auch auf Baden über. Es kam zu Protesten gegen Zensur und Unterdrückung. Die „Märzrevolution“ brachte die Fürstenthrone auch in den Ländern des deutschen Bundes zum Wackeln. Auch den Thron des badischen Großherzogs Leopold.
Friedrich Hecker kämpfte im Parlament für Freiheit und Demokratie: Man nannte ihn "den Krassen", weil er als Volkstribun auftrat und ein begnadeter Redner war. Mit Gustav Struve verband ihn das politische Ziel - ein demokratisches Baden zu schaffen. Über den Weg dahin war beide nicht immer einig.
Gustav Struve engagierte sich als Rechtsanwalt und Publizist für Freiheitsrechte und Demokratie. Für ihn war Hecker ein Hitzkopf, der auch schon mal zu unüberlegten Handlungen neige. Im Gegensatz zu Hecker blieb Struve auch am Ball, als Heckers Revolutions-Versuch im April scheiterte.
Es soll die große bewaffnete Demonstration für Freiheit und Demokratie werden: Doch Heckers Zug durch Südbaden endet nach 10 Tagen mit einer militärischen Niederlage bei Kandern.
Ein Jahr nach den Ereignissen 1848 kam es noch einmal zu revolutionären Erhebungen in Baden. Der Großherzog floh, preussische Truppen wurden geholt, um die Freiheitsbewegung niederzuschießen.
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